Herzliche Einladung zum Frauenfrühstück am 27. Mai 2023 ab 9.00 Uhr mit Sylvia Bracht
Mauertyper: Baust du Brücken oder Mauern?
Welche Auswirkungen haben Brücken oder Mauern auf unser Leben? Welche Bausteine verwenden wir und wie können wir Einfluß auf unsere Bauweise nehmen?
Mit diesen Fragen hat sich die Referentin Sylvia Bracht intensiv beschäftigt.
Sie ist 51Jahre alt, verheiratet, Mutter eines volljährigen Sohnes und Mitglied der St. Pauli Gemeinde in Lemgo. Beruflich war sie viele Jahre als Kinderkrankenschwester tätig und ist eine ausgebildete begleitende Seelsorgerin. Sie ist eine begeisterte Referentin, die mit ihrer Lebensgeschichte Menschen ermutigen möchte.
Ihr Motto ist: In jedem Sturm liegt auch der Wind für unsere Flügel!
Hier ein Rückblick auf das zuletzt stattgefundene Frauenfrühstück:
Zunächst in eigener Sache: zum 40. Mal fand das Frauenfrühstück in unserer Gemeinde statt. Das bedeutet, dass ein Team sich über 20 Jahre dafür eingesetzt hat, dass die Veranstaltung zwei Mal im Jahr stattfinden kann. Zu "Hoch" Zeiten kamen bis zu 100 Frauen- damals noch ins Gustav Münter Haus- um einen genussreichen Vormittag für Körper und Geist zu genießen. Es freut die Veranstalterinnen sehr, dass nach Corona nun ein zweiter Neustart mit 30 Besucherinnen geglückt ist und der Vormittag begann mit einem Schlückchen alkoholfreiem Sekt, um dieses Jubiläum gebührend zu feiern. Besonders gefreut haben sich Ausrichterinnen über eine Gratulation mit Rose von der Presbyterin Monika Bochnia.
Dann begeisterte die Märchenerzählerin Monika Gehle am 3. September 2022 die eingeladenen Gästinnen mit dem Thema:
"Wen die Götter lieben- Märchen, die vom Himmel fallen".
Ob bibelfestes Schlitzohr, pflichtbewuster Tempeldiener, ehrliche Schneiderin oder findiger Rätsellöser: Sie alle sind im herzoffenen Dialog mit dem Göttlichen, finden es im Alltäglichen wie im Wunderbaren. Und das nicht selten mit einem Lächeln im Gesicht. Wer ihren Geschichten lauscht, wird am Ende vielleicht sogar sagen können: Gott hat mir ein Lachen bereitet; jeder, der es hört, wird mir zulachen.
1. Mose 21,6
- mit dieser Einführung und den Worten von Jonathan Swift: "Die besten Ärzte der Welt sind Ruhe- Ernährung und Dr. Fröhlichkeit." schaffte Monika Gehle die besten Voraussetzungen für den Start in einen guten Morgen. Sie brachte die Zuhörerinnen ins Nachdenken:" Was wäre es für eine schöne Vorstellung, wenn uns ein lachender Jesus an der Kirchentür erwarten würde?"
In vielen Kulturen befassen sich die Geschichten mit dem Glauben und dem Göttlichen.
Hier alle Märchen wieder zu geben, verbietet sich, aber, wie Frau Gehle sagte: Fragen sie gerne die Frauen, die die Geschichten des Vormittags gehört haben. Sie werden sie sicher gerne weiter erzählen. Mir ist am präsentesten die Geschichte der armen Fischersfrau im Kopf, wenn ich den Vormittag Revue passieren lasse:
Die arme Fischersfrau wohnte mit ihrem Mann am Meer und besaß als wichtigste Erinnerung an Ihre Mutter und ihre Gr0ßmutter einen ledernen Fingerhut. Eines Tages arbeitete sie am Meer und verlor dieses emotionale Erinnerungsstück. In ihrer Not weinte und klagte sie laut und lang. Sie rief in ihrer Not Gott an und bat ihn um Hilfe. Er erbarmte sich schließlich und fischte ganz tief im Meer. Er brachte einen goldenen, prächtigen Fingerhut hervor: "Oh, nein, Herr- das ist nicht mein Fingerhut", antwortete sie, als er ihn ihr anbot. "Ich kann ihn unmöglich annehmen." Es vergingen einige Tage, da hob sie wieder mit dem Wehklagen an, so lange, bis Gott wieder seinen Arm tief ins Meer streckte und ihr darauf hin einen prächtigen silbernen Ring anbot.- "Oh, nein, Herr, das ist nicht mein RIng - auch den kann ich nicht annehmen. Er ist viel zu kostbar." Wieder verging einen ganze Weile, aber sie konnte den Fingerhut nicht vergessen. Als sie wiederum laut klagte, tauchte der Herr noch einmal seinen Arm ganz tief ins Meer - und brachte den ledernen alten Fingerhut hervor. Die Freude der Frau war unglaublich und in seiner gr0ßen Güte schenkte der Herr ihr alle drei RInge und sie hatte mit ihrem Mann ein gemeinsames Leben in Freude.
Kurz darauf- oder war es lang? - fuhr der Fischer aufs Meer. Als er weit draußen war, ging er mitsamt seinem Schiff unter. Seine Frau musste es hilflos mit ansehn. Sie weinte und klagte so lange, bis Gott sich erbarmte und wieder seinen Arm tief ins Meer streckte. Sogleich brachte er einen wunderschönen jungen Mann mit einem Königsgewand und einer Krone aus der Tiefe des Meers hervor. Auf die Frage, ob dies ihr Mann sei, überlegte sie nicht lange und rief freudig: "Ja oh ja, das ist mein Mann."
Gott, der alles weiß, erzürnte da sehr und er fragte :"Warum hast du mich so undankbar angelogen?" Sie wurde ganz kleinlaut und sagte:" Herr, das war nur eine Notlüge....ich bin ja schon eine ältere Frau und hättest du nach dem ersten Mann noch zwei Weitere aus dem Meer gezogen, so hätte ich ihnen sicher nicht gerecht werden können. Ich dachte, dass das so das Beste sei....
-ein herzliches lautes Lachen erfüllte darauf hin unser Gemeindehaus-
...und die Fischersfrau zog mit dem König in den Palast ein und sie lebten glücklich- oder auch nicht- bis zum Ende ihrer Tage.
Nun wird auch dem geneigten Leser hier hoffentlich ein kleines Lächeln im Gesicht stehen.
Sphärische Klänge auf der Sansula, ein Klanginstrument, das mit Daumen und Fingern gezupft wird, und das Spiel von Monika Gehle auf einer Doppelflöte aus Pflaumenholz passten wunderbar zu dem gelungenen Vortrag und waren eine traumhafte Ergänzung zu den Erzählungen.
Wir danken der Referentin für die märchenhaften Stunden.
Ps. Ich hatte es den Besucherinnen versprochen:
hier die Buchempfehlungen:
Karin Kalisar- "Fischers Frau" und
Robin Wall-Kimmerer "Geflochtenes Süßgras"
